Hochwasser in Bremervörde

Lange und ergibige Regenfälle in den vergangenen Tagen haben den Pegel der Oste auf ein Niveau ansteigen lassen, dass selbst bei den älteren Bewohnern Bremervördes erstaunen hervorrief. Während sich die Pegel im Oberlauf der Oste bereits wieder zu sinken begannen, erreichte die ersten Ausläufer des Hochwassers am Abend des 22.01.08 Bremervörde. Gegen 21:45 Uhr alarmierte die Leitstelle die Ortsfeuerwehr Bremervörde zum Bachmann-Museum in der Vorwerkstraße. Das Wasser drückte durch die Wände und drohte den Keller zu überfluten. Die Kräfte der Bremervörder Wehr sicherten den Keller mit Sandsäcken und Tauchpumpen. Noch während des Einsatzes teilte die Leitstelle mit, dass durch den hohen Wasserspiegel im Hafen nun Wasser durch die Regenwasserkanalisation hinter der Hafenmauer hochgedrückt wurde. Auch hier wurden Tauchpumpen gesetzt. Gegen 01:20 Uhr beendete die Feuerwehr Bremervörde ihren Einsatz. Vorerst. 

Gegen 7:30 Uhr am Mittwoch, den 23.01.08 alarmierte die Einsatzleitstelle in Zeven abermals die Feuerwehr Bremervörde sowie den Stadtbrandmeister Rüdiger Naubert zur Kontrolle der Einsatzstelle in der Vorwerkstraße sowie weiterer Einsatzstellen, die mit beginn der Dämmerung in der Leitstelle gemeldet wurden. Der Bremervörder Ortsbrandmeister Holger Naubert und der Stadbrandmeister Rüdiger Naubert fuhren zunächst die Einsatzstellen ab und veranlassten dann umgehend die Nachalarmierung der Ortsfeuerwehren Minstedt und Spreckens, die über Hochwassermaterial wie z.B. Sandsackfülltrichter verfügen. Auf dem Gelände des Bauhofs wurde eine Abfüllstation für Sandsäcke eingerichtet.Weiterhin wurde die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) alarmiert um im Gerätehaus Bremervörde eine stabsmäßige Einsatzleitung einzurichten.

Durch den immer noch steigenden Wasserpegel ergaben sich weitere Einsatzschwerpunkte. So war in der Vorwerkstraße das Bachmann-Museum bereits durch den Einsatz vom Vorabend gesichert worden, doch drohten jetzt auch Wohnhäuser durch das Wasser erfasst zu werden, das teilweise über einen halben Meter hoch auf der Straße stand.
Die ÖEL veranlasste gegen 8:50 Uhr die Alarmierung der Ortswehren Bevern und Hesedorf, die unter der Leitung des stellv. Stadtbrandmeisters Michael Krahl den Schutz der Wohnhäuser übernahmen. 

Kritisch war die Lage ebenfalls an einem Wohnhaus in der Neuen Straße, gegenüber des Oste-Hotels. Die Sicherung des auf einer Insel gelegenen Anwesens übernahmen Teile der Ortsfeuerwehr Bremervörde. Da der Verbindungsweg zum Haus bereits ca. 50 cm unter Wasser stand, war das Erreichen und die Versorgung des Gebäudes nur mit hochbeinigen Allradfahrzeugen möglich. 

Im Ortsteil Elm lief ein Wohnhaus voll Wasser und musste durch die Ortsfeuerwehr Elm gesichert und leergepumpt werden.

Da immer weitere Einsatzstellen gemeldet wurden, veranlasste der Stadtbrandmeister über die ÖEL die Alarmierung aller 11 Ortswehren im Stadtgebiet. Auch der Abschnittsleiter des Brandschutzabschnittes Bremervörde sowie der Kreisbrandmeister des Landkreises Rotenburg (Wümme) begaben sich darauf hin nach Bremervörde.

Aus der Kreisstadt Rotenburg, die in den vergangenen Tagen ebenfalls unter Hochwasser zu leiden hatte, erhielt die Einsatzleitung das Angebot, die dort noch vorhandenen gefüllten Sandsäcke mit dem Rotenburger Wechsellader geliefert zu bekommen. Das Angebot wurde natürlich dankend angenommen. 

Bei Kontrollgängen am Ostedeich wurde im Bereich des Vörder Sees eine Schwachstelle im Deich entdeckt, die bereits stark durchgeweicht war. Um ein weiteres Aufweichen oder gar einen Deichbruch zu verhindern wurden aus den umliegenden Gemeinden weitere Ortsfeuerwehren alarmiert, die unter der Leitung des Abschnittsleiters Hans-Jürgen Behnken den Deich sicherten und verstärkten. Dazu wurde die Sandsackfüllung vom Bauhof direkt an den Vörder See verlegt.

Zur Versorgung der Einsatzkräfte wurde die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des DRK benachrichtigt, die sich in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses einrichtete.

Gegen 14 Uhr wurde dann die Lage am Hafen nochmals kritisch, da die dort eingesetzten Tauchpumpen nicht mehr gegen die Wassermassen ankamen. Die Ortsfeuerwehren aus Bevern und Hesedorf, die inzwischen an der Einsatzstelle in der Vorwerkstraße die Lage stabilisiert hatten und nun abkömmlich waren, übernahmen zusammen mit der Ortsfeuerwehr Iselersheim die Einsatzstelle. Weiterhin wurde das THW mit einer Goliath-Pumpe angefordert und am Hafen in Stellung gebracht.

Weitere Einsatzstellen, unter anderem im Walbeckstal, in der Findorf- und Auestraße hielten die Einsatzkräfte in Atem und wurden durch die Ortsfeuerwehren abgearbeitet. 

Gegen 16:30 Uhr war die Sicherung des Deiches am Vörder See abgeschlossen. Die Wehren der Nachbargemeinden wurden nach und nach entlassen. Die freien Kräfte des Stadtgebietes sammelten sich am Feuerwehrhaus.

Da gegen 18:40 Uhr der Höchstpegelstand erwartet wurde, wurden die Wehren bis 19:00 Uhr am Feuerwehrhaus in Bremervörde in Bereitschaft gehalten und nachdem keine weiteren Einsatzstellen mehr auftraten, anschliessend entlassen. Auch die Einsatzleitung und die Versorgungstelle der DRK-SEG wurden aufgelöst. Lediglich die Einsatzstelle am Hafen wurde noch bis 21:30 Uhr aufrechterhalten. Dann wurden auch diese Kräfte nach Hause geschickt.

Jedoch nur bis 23:00 Uhr. Das drückende Wasser war allein druch die elektrischen Tauchpumpen nicht zu bewältigen. So wurde durch die Ortsfeuerwehren Bevern und Bremervörde je ein Tanklöschfahrzeug am Hafen in Stellung gebracht.
Die beiden Fahrzeuge setzen dann zusätzlich ihre Pumpen ein. So war es dann möglich den Pegel hinter der Hafenmauer konstant zu halten und ein weiteres Ansteigen des Wassers zu verhindern. Insgesamt über 6000 Liter Wasser die Minute flossen so zurück ins Hafenbecken. 

Abgelöst wurden die Fahrzeuge samt Besatzungen dann gegen 08:30 Uhr am Donnerstag, den 24.01.08 durch die Ortswehren Mehedorf und Iselersheim mit TSF und der Ortswehr Nieder-Ochtenhausen mit einem LF8, die wiederum bis zum Nachmittag eingesetzt waren. Erst dann war es möglich das Wasser allein durch die Tauchpumpen zurück zu halten.

Eingesetzte Kräfte

FFw Bevern
LF 8
TLF 16/24 Tr
 
FFw Bremervörde
TLF 16/25 (1)
TLF 16/25 (2)
LF 16/12
RW 1
GW- N
ELW
 
FFw Elm
TLF 38/4
TSF
 
FFw Hesedorf
LF 8/6
MTW
 
FFW Hönau- Lindorf
TSF
 
FFw Iselersheim
TSF
 
FFw Mehedorf
TSF
 
FFw Minstedt
TSF
 
FFw Nieder-Ochtenhausen
LF 8
 
FFw Ostendorf
TSF
 
FFw Spreckens
TSF
 
Stadtbrandmeister
Bremervörde
 
Abschnittsleiter
Bremervörde
 
ÖEL
Bremervörde
 
Kreisfeuerwehr
Technikkomponente ELW 3 d. Landkreises

weitere Ortsfeuerwehren
Barchel
Fahrendorf
Glinde
Kuhstedt
Oerel
Rotenburg
Sandbostel
Selsingen 
 
sonstige
Polizei, Bauhof, DRK SEG-Betreuung, THW

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